Spartacus Konzept

Die folgende Beschreibung habe ich für die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Patentamt verfasst.

Erstens :   Kombinierbarkeit

Zwei völlig eigenständige Einzelinstrumente können ohne Zuhilfenahme von Werkzeug

  

zu einem Doppelhals – Instrument kombiniert werden.

Eine spezielle Verbindungsmechanik, mit welcher die Instrumente ausgerüstet sind, macht das möglich.

Entscheidend ist hierbei, dass die Anordnung der Instrumente ( welches oben bzw. unten ist ) beliebig ist und jederzeit geändert werden kann.

    

Dies geht unproblematisch, verbindet die Instrumente zuverlässig und ist genau so schnell wieder zu lösen.

Der Musiker kann die Instrumentierung völlig frei nach musikalischem Erfordernis entscheiden und muß nicht zwingend über einen längeren Zeitraum mit einem schweren Doppelhals – Instrument auf der Bühne stehen. Das spart Kraft und schont den Rücken.

Die Ausmaße der Instrumente beschränken sich auf das Nötigste ( angelehnt an das Prinzip von Ned Steinberger ). Werden diese zu einem Doppelhals – Instrument zusammengesteckt, hat dieses ebenfalls einen sehr handlichen Charakter.

Dieses modulare System bezeichne ich als

Doppelhals – Kombi – Instrument ( Doubleneck – Combi – Instrument ) .

Ein wesentlicher Vorteil dieses Systems ist, dass die Instrumente beim Zusammenstecken gleichzeitig auch elektrisch miteinander verbunden werden. Das bereits vorhandene Verbindungskabel des einen Instruments zum Verstärker reicht aus und es wird kein zweites benötigt.

Es ist aber möglich, jedes Instrument über ein separates Verbindungskabel auch einzeln über einen Mischpult – Kanal oder eine Vorstufe zu regeln. In diesem Fall wird beim Einstöpseln des Klinikensteckers in das zweite Instrument die elektrische Verbindung zwischen den einzelnen Instrumenten getrennt.

Dadurch ist dieses Instrumentensystem nicht nur spieltechnisch, sondern auch soundtechnisch äußerst vielseitig.


Zusammenfassend bieten sich folgende Vorteile :

– man hat zwei ( oder mehrere ) einzeln verwendbare Instrumente

– man kann diese zu einem äußerst variablem Doppelhalsinstrument kombinieren


– benutzt dieses ( vielleicht nur ) im musikalischen Bedarfsfall


– man macht sich auf der Bühne nicht lächerlich, weil man ( auch ohne sinnvollen

musikalischen Einsatz ) nicht ständig mit einem Doppelhalsinstrument herumwerkelt

– man schont Kraft und Gesundheit ( Rückenprobleme durch zu schwere Instrumente )


– man ist spiel- und soundtechnisch absolut vielseitig


– in Bezug auf den Transport ist der handliche Umfang der Instrumente absolut vorteilhaft ( man muß kein einzelnes großes Doppelhals – Instrument verpacken und bewegen )


– das variable Zusammenfügen und Trennen der Einzelinstrumente ist ein wichtiger Aspekt in der persönlichen Bühnenpräsentation ( Show – Effekt ) und stellt eine Überraschung für das Publikum dar

 

Logischerweise bedarf der Umgang mit solch einem spartanisch geformten Headless – Instrument für den interessierten Musiker einer Gewöhnung und ist nicht unbedingt jedermanns Sache.

Diese Entscheidung ist aber leichter zu treffen als die über die nicht mehr zu verändernde Anordnung der Halsvarianten bei einem herkömmlichen Doppelhals – Instrument.

Zweitens :   Optik

Mein Anspruch an die Optik meiner Instrumente ist, das sich diese auf das Wesentlichste beschränkt.

Prinzipiell sollen nur die Saiten und die Hände des Spielers zu sehen sein.

Nicht die Erscheinung des Instruments, sondern die Musik soll im Vordergrund stehen.

Darum sind manche Instrumente schwarz gestaltet und Hardware etc. verschwindet im Hintergrund bzw. auf der Rückseite.

Drittens :   Saiten

Ich will Saiten ALLER Hersteller auf meinen Instrumenten verwenden können und nicht nur spezielle Doubleballends.

Und der Saitenwechsel soll OHNE Werkzeug möglich sein – also auch ohne Fixierung von einem Saitenende durch Madenschrauben.

Darum habe ich ein Jahr an speziellen Stimmechaniken getüftelt, die inzwischen gut funktionieren.

Diese sind von hinten zugänglich und von vorn nicht zu sehen – die Frontseite ist optisch also ziemlich aufgeräumt.

 

Viertens :   Sound

Der Sound meiner Instrumente soll transparent, detailiert, durchsetzungsfähig und steigerungsfähig sein.

Durch irgendeinen Zufall ist genau das Wirklichkeit geworden.

Zum einen durch die Konstruktion :

– einfach gesperrter Hals

– sechsfach verschraubt am Korpus

– der Korpus hat keine Leimstelle, weil keine Decke etc.

Zum anderen durch meine Klangregelungsphilosophie :

– gnadenlos passiv

– pro Pickup ein Lautstärkeregler

– sonst nichts ( nur der Umschalter in der Doubleneck – Variante )

Als Klangregelung arbeite ich mit dem Volumen-Poti.

Drehe ich es etwas zurück, werden die Höhen gedämpft und die Balance zwischen den Pickups verschoben. Das bringt eine ganze Menge und reicht mir völlig aus.

Wenn ich spiele, drehe ich zwischendurch fast nie an der Klangregelung am Verstärker – nur minimale Korrekturen.

Will ich den Sound durch einen externen EQ gestalten, dann tun sich Welten auf!

Der prinzipiell neutrale Charakter wird dann zu einem großen Vorteil in Sachen Vielseitgkeit.

Keines der Instrumente hat einen Deadspot – auch nicht das Cis auf der G – Saite im 6. Bund.

Sustain ohne Ende – das bemerkten bisher sofort alle, die probiert haben.

Fünftens : Bespielbarkeit

Ich benutze ein Stringspacing ( Saitenabstand zueinander ) mit einer lichten Weite von 18 Millimetern an der Brücke.

Das ist großes Kino und ich habe mir die Hälse in den entsprechenden Maßen bauen lassen.

Mit diesem großen Abstand bin ich genauso schnell von Saite zu Saite unterwegs, aber viel präziser und ich kann kraftvoller spielen, da ich genug Anlauf nehmen kann, um einen ordentlichen Anschlag hinzukriegen.

Für manche Spieltechniken, gerade mit dem Daumen, habe ich etwas mehr Platz, was sehr entspannt ist.

Ich persönlich komme damit wesentlich besser zurecht als mit diesen engen Abmessungen, welche ein ordentliches Zulangen zu einem feinmotorischen Akt der Sonderklasse werden lassen.

Durch das fehlende untere Horn kann ich absolut ungehindert bis in die höchsten Lagen spielen – das ist auch nach dem Zusammenstecken noch möglich.

Die Gurtposition ist sehr variabel durch die drei Gurtpins. In der Doppelhals – Version ergeben sich da noch weitere Möglichkeiten. Mit ein wenig Experimentieren findet man auf jeden Fall eine ideale Spielhaltung.

Sechstens :   Transport

Ich bringe zwei Instrumente in einem normalen Gitarren-Gigbag unter.

Aus mit Stoff bezogenem Schaumstoff habe ich eine Trennwand eingenäht und habe so in einer Tasche alles, was ich brauche.

Bin ich nur mit einem Instrument unterwegs, ist alles noch einfacher.

Oder der Klassiker – das schwerere, aber dafür sichere Flightcase.